Sachstand Ortsumgehung
Die Verkehrsbelastung in Teilen der Innenstadt ist sehr hoch.
Zu hoch, wie viele Anwohner des Schweriner Damms, der Mozartstraße, der Röbeler Chaussee und der Strelitzstraße finden. Lärm, Abgase und Erschütterungen beeinträchtigen die Lebensqualität. Fußgänger und Radfahrer fühlen sich nicht sicher – das ist gerade in einer vom Tourismus lebenden Stadt nicht gut. Aber auch die Autofahrer sind nicht glücklich mit der Situation. Sie stehen im Stau, müssen sich durch die enge Ortsdurchfahrt hindurchquälen. Zeit verliert niemand gern – nicht die Wirtschaft, nicht die Touristen und nicht die Anwohner.
Eigentlich klar, dass sich etwas ändern muss.
Hier ist der Bund gefragt – schließlich gehört ihm die Straße (Bundesstraße). Doch so einfach ist die Sache nicht.
- Es gibt Lärm-Richtwerte. Werden sie überschritten, besteht die Möglichkeit, dass saniert wird. Das können Lärmschutzwände sein, wenn das in der Stadt machbar ist.
- Das Mittel der Wahl zur Entlastung hoch belasteter Ortskerne sind Umgehungsstraßen. Die kann man vor Ort zwar fordern, entschieden wird aber in Berlin.
Eigentlich war die Sache schon entschieden. Auf Anmeldung des Landes Mecklenburg-Vorpommern hatte der Bund die Ortsumgehung Waren geprüft. Ergebnis: Die Straße ist vordinglich und wird bezahlt.
Inzwischen sind 10 Jahre vergangen.
Die Umgehung ist nicht gebaut. Und jetzt überarbeitet der Bund seine Liste Bundesverkehrswegeplan. Das Land müsste die Straße neu anmelden. Minister Schlotmann hat zugesagt, vorher die Bürgerinnen und Bürger zu befragen.
Das Problem dabei ist: Eine Entlastung an der einen Stelle bringt Belastungen an anderen Stellen mit sich. Wer sich für eine Ortsumgehung ausspricht, sollte auch sagen, wo diese gebaut werden soll. Dann wird man sehen, dass dort auch Menschen wohnen, die dann mit Lärm und Abgasen belastet werden. Und dass dort möglicherweise eine besondere Landschaft / Natur gestört wird.