Varianten-Vergleich

Kann man die Varianten vergleichen?

Ja, man kann und man muss. Wichtig ist, dass man sich über die Aspekte eines Vergleichs einig ist. Hierzu soll im Laufe der Beteiligung ein Vorschlag erarbeitet werden.

Was sind mögliche Aspekte des Vergleichs?

Ortsumgehungen sollen dazu beitragen, die Menschen von Lärm, Erschütterungen und Abgasen zu entlasten. Ein Aspekt muss daher die Frage sein, inwieweit das gelingt - und inwieweit neue Belastungen an anderer Stelle entstehen.

  • Lärm:
    Wie und wo wird der Lärm im Fall einzelner Ortsumgehungsvarianten zurückgehen, und wie und wo wird er zunehmen?
    Welche Abhilfe können Lärmschutzmaßnahmen leisten?
  • Luftschadstoffe:
    Wie und wo wird die Belastung der Umgebungsluft mit Schadstoffen im Fall einzelner Ortsumgehungen zurückgehen - und wie und wo wird sie zunehmen?

Weitere Aspekte, die für einen Vergleich der Varianten herangezogen werden können, sind:

  • Landschaft:
    Wie sind die Eingriffe in die Landschaft zu bewerten?
  • Natur- und Artenschutz: Welche Biotope und welche Arten werden durch die einzelnen Ortsumgehungsvarianten bedroht?
    Welche Schutzgebiete liegen "im Weg"?

Übergreifend fasst man die Wirkungen eines Eingriffs auf die Menschen, die Landschaft und die Natur unter dem Begriff der Umweltverträglichkeit zusammen. Die Umweltverträglichkeits-untersuchung stellt diese Wirkungen in der Zusammenschau dar.

Eine entscheidende Frage ist natürlich auch das Verhältnis von Kosten und Nutzen:

  • Wieviel Zeit sparen Fahrer von Autos und Lkw ein, wenn sie statt der alten Innenstadtquerung eine Ortsumgehung nutzen?
  • Wie teuer sind die Varianten?
  • Würden die Ortsumgehungsvarianten angenommen? Wieviel Prozent der Fahrer von Autos und Lkws würden trotzdem die alte innerörtliche Straße nutzen? Diese Frage wird unter der Überschrift "Verkehrszahlen" diskutiert. Denn hier berechnen die Ingenieure diese  Zahlen.

Wer führt den Vergleich durch?

Die Durchführung des Varianten-Vergleichs ist Aufgabe der Genehmigungsbehörde.

Aber für die eigene Einschätzung muss letztlich jeder einzelne entscheiden, was ihm oder ihr wichtig ist: Der eine sieht die Kosten als wichtigstes Kriterium, der andere den Landschaftsschutz, und wieder ein anderer die Anzahl lärmgeplagter Menschen.

Im Rahmen einer "Abstimmungs-Zeitung" wird im Vorfeld des Bürgervotums eine Zusammenstellung der wichtigsten Aussagen zu den einzelnen Varianten an alle Haushalte verteilt werden.